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Ein Besuch bei den
Kaffeebauern in Mbinga / Tansania
Im
September 2010 hatte ich die einmalige Gelegenheit, die Kaffeebauern in
Mbinga/ Tansania zu besuchen.
Klaus Veeh, Geschäftsführer des "Würzburger Partnerkaffee e.V",
hat
diese Reise für Weltladenmitarbeiter/-innen aus der Region Mainfranken
organisiert. Unser Ziel war der Süden Tansanias,
die Region Mbinga, wo auch die Partnerdiözese von Würzburg
liegt. Hier haben wir 2 Kaffee-kooperativen besucht, von denen
der Würzburger Partnerkaffee seinen hochwertigen
Arabica-Kaffee bezieht.
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Die Kaffeebauern leben in
einfachen Lehmhütten ohne fließend Wasser und Strom. Oft haben sie einen
kleinen Garten, den sie für ihren Eigenbedarf bewirtschaften.
Möglichkeiten einer bezahlten Arbeit nachzugehen, gibt es kaum, da es
keine Industrie oder grössere Handwerksbetriebe gibt. So ist der
Kaffeeanbau eine wichtige Möglichkeit Geld zu verdienen, um die
Schulgebühren oder Arztkosten bezahlen zu können.
Der Kaffee wird auf kleinen Feldern angebaut. Die Ernte
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zieht sich über ca. 3 Monate
hin, da die Kaffeekirschen nicht alle auf einmal reif sind.
Die Ernte erfolgt von Hand. Die Bauern bringen ihre Kaffeekirschen zu
ihrer Kooperative, ein Zusammenschluss von Kaffeebauern, der sie
unabhängig von Fliegenden Händlern macht
und ihnen eine bessere Vermarktung ihres Kaffees ermöglicht.
Die Kaffeebohne wird hier aus der Kaffeekirsche gequetscht: Diese
Kaffeequetschmühle wurde früher von Hand betrieben. Jetzt haben sie -
dank des Solidarbeitrages des Würzburger Partnerkaffees - ein
Stromaggregat und eine größere Mühle. Die heraus gequetschte Kaffeebohne
wird gewaschen, fermentiert und auf großen Netzen im Freien getrocknet.
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Ausserdem wird dabei
schon grob nach Größe sortiert, was wieder einen höheren Verkaufspreis
ermöglicht. Nach 3 Tagen werden die Kaffeebohnen in Säcke verpackt und
zur Kaffeefabrik gebracht.
Auch diese haben wir besichtigt: hier wird die Kaffeebohne nochmals von
einem Häutchen befreit und poliert. Danach erfolgt die Sortierung in 11
verschiedene Größen und Qualitätsstufen: Der Würzburger Partnerkaffee
kauft nur die |
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höchste Stufe AAA! Durch die
hohe Qualitätsstufe und den Fair-Trade-Aufschlag erhalten die
Kaffeebauern einen guten Preis für ihre schwere Arbeit und können damit
ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Wir besichtigten außerdem eine Kaffeeversuchsanstalt, die von der EU
gefördert wird. Hier
wird getestet, wie der Kaffee am besten vermehrt wird (Aussaat,
Stecklinge, Pfropfung), wie
die Pflanzung am besten kultiviert wird (Pflanzabstand,
Schattenpflanzung,...) und vieles mehr. Besonders wichtig ist, dass die
Kaffeebauern hier auch geschult werden und besonders
günstige Kaffeepflanzen kaufen können.
Ein weiterer Höhepunkt der Reise war das Treffen mit Bischof Mapunte von
der Diözese
Mbinga, in dessen Gästehaus wir mehrere Tage untergebracht waren.
Weitere Stationen
waren das Hospital und die Abtei in Peramiho sowie andere Hospitäler,
Waisenhäuser und Schulen.
Trotz aller Armut und widriger Le-bensbedingungen sind die Einheimischen
sehr freundliche
und fröhliche Menschen. Ihr Willkommensgruß „Karibu sana“ wurde gesungen
und getanzt
und ihre Gastfreundschaft war überwältigend.
Bei all diesen Eindrücken bleibt eine Bitte am nachhaltigsten in meinen
Ohren: Kauft doch
bitte mehr von unserem Kaffee!
Und so weiß ich, dass mein Einsatz für den Weltladen Marktheidenfeld
Sinn macht und noch weitergehen muss. Will ich doch die Bitte
weitergeben und erfüllen: Mehr Kaffee von meinen Freunden in Tansania
verkaufen!
Christina Schlembach
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