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03/2011

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Ein Besuch bei den Kaffeebauern in Mbinga / Tansania

Im September 2010 hatte ich die einmalige Gelegenheit, die Kaffeebauern in Mbinga/ Tansania zu besuchen.

Klaus Veeh, Geschäftsführer des "Würzburger Partnerkaffee e.V",
hat diese Reise für Weltladenmitarbeiter/-innen aus der Region Mainfranken organisiert. Unser Ziel war der Süden Tansanias,
die Region Mbinga, wo auch die Partnerdiözese von Würzburg
liegt. Hier haben wir 2 Kaffee-kooperativen besucht, von denen
der Würzburger Partnerkaffee seinen hochwertigen
Arabica-Kaffee bezieht.





 
 

Die Kaffeebauern leben in einfachen Lehmhütten ohne fließend Wasser und Strom. Oft haben sie einen kleinen Garten, den sie für ihren Eigenbedarf bewirtschaften. Möglichkeiten einer bezahlten Arbeit nachzugehen, gibt es kaum, da es keine Industrie oder grössere Handwerksbetriebe gibt. So ist der Kaffeeanbau eine wichtige Möglichkeit Geld zu verdienen, um die Schulgebühren oder Arztkosten bezahlen zu können.

Der Kaffee wird auf kleinen Feldern angebaut. Die Ernte
 
  zieht sich über ca. 3 Monate hin, da die Kaffeekirschen nicht alle auf einmal reif sind.
Die Ernte erfolgt von Hand. Die Bauern bringen ihre Kaffeekirschen zu ihrer Kooperative, ein Zusammenschluss von Kaffeebauern, der sie unabhängig von Fliegenden Händlern macht
und ihnen eine bessere Vermarktung ihres Kaffees ermöglicht.

Die Kaffeebohne wird hier aus der Kaffeekirsche gequetscht: Diese Kaffeequetschmühle wurde früher von Hand betrieben. Jetzt haben sie - dank des Solidarbeitrages des Würzburger Partnerkaffees - ein Stromaggregat und eine größere Mühle. Die heraus gequetschte Kaffeebohne wird gewaschen, fermentiert und auf großen Netzen im Freien getrocknet.
 
 
  Ausserdem wird dabei schon grob nach Größe sortiert, was wieder einen höheren Verkaufspreis ermöglicht. Nach 3 Tagen werden die Kaffeebohnen in Säcke verpackt und zur Kaffeefabrik gebracht.

Auch diese haben wir besichtigt: hier wird die Kaffeebohne nochmals von einem Häutchen befreit und poliert. Danach erfolgt die Sortierung in 11 verschiedene Größen und Qualitätsstufen: Der Würzburger Partnerkaffee kauft nur die
 
  höchste Stufe AAA! Durch die hohe Qualitätsstufe und den Fair-Trade-Aufschlag erhalten die Kaffeebauern einen guten Preis für ihre schwere Arbeit und können damit ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Wir besichtigten außerdem eine Kaffeeversuchsanstalt, die von der EU gefördert wird. Hier
wird getestet, wie der Kaffee am besten vermehrt wird (Aussaat, Stecklinge, Pfropfung), wie
die Pflanzung am besten kultiviert wird (Pflanzabstand, Schattenpflanzung,...) und vieles mehr. Besonders wichtig ist, dass die Kaffeebauern hier auch geschult werden und besonders
günstige Kaffeepflanzen kaufen können.

Ein weiterer Höhepunkt der Reise war das Treffen mit Bischof Mapunte von der Diözese
Mbinga, in dessen Gästehaus wir mehrere Tage untergebracht waren. Weitere Stationen
waren das Hospital und die Abtei in Peramiho sowie andere Hospitäler, Waisenhäuser und Schulen.

Trotz aller Armut und widriger Le-bensbedingungen sind die Einheimischen sehr freundliche
und fröhliche Menschen. Ihr Willkommensgruß „Karibu sana“ wurde gesungen und getanzt
und ihre Gastfreundschaft war überwältigend.

Bei all diesen Eindrücken bleibt eine Bitte am nachhaltigsten in meinen Ohren: Kauft doch
bitte mehr von unserem Kaffee!

Und so weiß ich, dass mein Einsatz für den Weltladen Marktheidenfeld Sinn macht und noch weitergehen muss. Will ich doch die Bitte weitergeben und erfüllen: Mehr Kaffee von meinen Freunden in Tansania verkaufen!

Christina Schlembach